Internet-Zugang für alle ist das erklärte Ziel der barrierefreien Web-Initiative. Das Web-Zugänglichkeits-Gesetz (WZG) verpflichtet den Bund dazu, alle behördlichen Websites und mobilen Apps barrierefrei zugänglich zu machen, zudem setzt sich das Bundes-Behindertengleichstellungsgesetz (BGStG) für die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am gesellschaftlichen Leben ein. Aber auch ohne gesetzlichen Hintergrund sollte die barrierefreie Gestaltung von Online-Auftritten selbstverständlich sein. Sie möchten Ihre eigene Website dahingehend überprüfen? Sofern kein*e erfahrene*r Barrierefreiheit-Tester*in zur Verfügung steht, empfehlen sich folgende Tools.
Browser- und Navigationstest
Die einfachste Testmöglichkeiten findet im eigenen Browser statt. Hierzu wird – beispielsweise durch Erweiterungen – das CSS deaktiviert. Nun lässt sich sehen, ob die Reihenfolge der Inhalte logisch aufgebaut ist, und ob problemlose Vergrößerungen und Verkleinerungen möglich sind. Andere Erweiterungen stellen die Websites in Graustufen dar und zeigen, ob sich bspw. Farbenblinde problemlos zurechtfinden können. Ein wichtiger Faktor hier wäre beispielsweise die zusätzliche Unterstreichung von Links.
Ebenfalls sollte die Website mit der Tastatur navigierbar sein. Tests mit der Tab-Taste sowie browserspezifischen Tastenkombinationen sind Pflicht. Zudem empfiehlt sich das für Chrome und Firefox verfügbare Plugin Headings Map. Diese Erweiterung untersucht die Verschachtelung der Überschriften. Gibt es tatsächlich nur eine H1-Überschrift pro Website und sind alle weiteren Absätze logisch verschachtelt, können Screenreader-User besser mit dem Inhalt umgehen. Ganz nebenbei ist ein solcher Aufbau auch dem Suchmaschinen-Ranking zuträglich.
Fehleranalyse und Kontrast-Test
Browser-Erweiterungen bilden das testende Rückgrat für Barrierefreiheit. axe und WAVE für Firefox und Chrome dienen der Anzeige von etwaigen Fehlern und Problemen auf der Website. axe pflegt sich in die Entwickler-Tools ein, WAVE agiert als eigene Seitenleiste. Bei der Fehleranzeige ist allerdings genaue Kontrolle gefragt. So listen Tools zwar zahlreiche potenzielle Problemfelder auf, ob aber beispielsweise der Kontrast zwischen Hintergrund und Schriftfarbe ausreichend ist, muss im Anschluss selbst überprüft werden.
Apropos Kontrast: Unter den Kontrast-Testern ragt WCAG Contrast Checker hervor. Um die Vorgabe der WCAG 2.0-Richtlinie für barrierefreie Inhalte zu überprüfen, einfach Vorder- und Hintergrundfarbe angeben. Der Checker überprüft nun, ob das Kontrastverhältnis stimmt.
Reinhören und navigieren
Während viele Blinde mit JAWS ein recht teures, lizensiertes Tool verwenden, reichen für die erste „Hörprobe“ Voice-Over auf dem Mac (Safari only) bzw. NVDA auf Windows-PCs aus. Diese Werkzeuge machen die Website „anhörbar“, mit dem Keyboard wird zwischen den einzelnen Bereichen navigiert. So lässt sich übrigens auch testen, ob die richtige Sprache hinterlegt wurde. Im Idealfall wird mit mehreren Programmen getestet.
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