Wäre es nicht schön, wenn man zu jedem Zeitpunkt komplette Hoheit über die eigenen Daten hätte? Dieser Zug ist wahrscheinlich längst abgefahren, und doch – oder vielleicht gerade deswegen – spielt das Thema Datenschutz aktuell eine wichtige Rolle. Gewiss hat das mit den jüngsten Enthüllungen über Facebook und damit verbundene Dienste zu tun. Google möchte nun deutliche Schritte in diese Richtung setzen und Entwickler zu mehr Cookie-Transparenz zwingen.
Initiative für selektive Cookie-Blockade
Wer alle Cookies einer Seite blockiert, loggt sich damit unter Umständen auch unbewusst (und ungewollt) bei anderen Sites – vor allem Social-Media-Plattformen – aus. Deswegen will Google Entwickler dazu verpflichten, die verwendeten Cookies und deren Einsatz näher zu spezifizieren. Diese detaillierte Auflistung, auf dem Samesite-Attribut für Cookies basierend, soll das Blockieren von websiteübergreifenden Cookies ermöglichen, während auf die jeweilige Domain beschränkte Cookies normal weiterlaufen können. Entsprechende Änderungen sollen in den nächsten Monaten implementiert werden.
Weg mit Fingerprinting
Eine weitere angedachte Maßnahme dürfte gerade die Werbeindustrie nicht begeistern. Mittels Fingerprinting können Werbetreibende Anonymisierungsversuche von Browser-Nutzern umgehen. Durch verschiedene Methoden werden User beim Surfen verfolgt, sodass auf deren Verhalten und Einstellungen basierende, personalisierte Werbeanzeigen ausgespielt werden können. Google will aktiver gegen entsprechende Versuche vorgehen und die Wiederkennungsmöglichkeiten von Chrome-Nutzern deutlich reduzieren.
Das sind übrigens nicht alle angekündigten Änderungen für mehr Datenhoheit bei Google-Produkten. Unter anderem sollen ein Inkognitomodus für die Such-App am Smartphone sowie für Google Maps folgen. Wie diese Funktionen tatsächlich aussehen werden, wann sie kommen und wie gut sie funktionieren werden, steht freilich noch in den Sternen.
Quelle: t3n.de
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