Ist die Zeit des Cookies endgültig abgelaufen? Durch Browser-Plugins oder den sogenannten Inkognito-Modus wird die Aufzeichnung dieser Besucher-Identifizierungs-Tools erfolgreich verhindert, was wiederum den Werbetreibenden, die auf jene Informationen setzen, nicht schmeckt. Wie eine Studie der 100.000 größten Websites der Welt, durchgeführt von der englischen Princeton University und der belgischen Kathlolieke Universiteit Leuven, zeigt, werden nun neue Verfahren eingesetzt. Aktuelles Liebkind der Vermarkter: Canvas-Fingerprinting.
Wofür werden Cookies und ähnliche Verfahren benötigt?
Ziel der Cookies war bzw. ist es, Daten über Benutzer zu sammeln, mit denen sich diese identifizieren lassen. Als User kennt man dies einerseits, wenn man auf eine Seite zurückkehrt und die Login-Daten oder Warenkörbe gespeichert sind. Deutlich unangenehmer kann es jedoch werden, wenn Werbetreibende über den Einsatz von Cookies weitläufige Nutzerprofile anlegen und somit Vorlieben, Surf- sowie Kaufverhalten feststellen. So bekommt man beispielsweise beim Ansehen von YouTube-Videos Werbebanner oder Werbevideos angezeigt, die, angelehnt an Surf- und Kaufverhalten, dem erstellten Profil entsprechen.
Canvas-Fingerprinting und weitere Verfahren
Während man Cookies unterbinden und löschen kann, ist dies bei Canvas-Fingerprinting nicht möglich. Hierbei handelt es sich um ein HTML5-Element, das durch den Einsatz von Scriptsprachen die Generierung von simplen Grafiken ermöglicht, beispielsweise die allseits bekannten Captcha-Bilder. Je nach Hard- und Software eines Computers variiert das Erscheinungsbild minimal – ein Ausdruck des individuellen Fingerabdrucks (engl. „fingerprint“) des Rechners. Rund 5,5 % der untersuchten Seiten verwenden diese Technik. Nicht ganz so populär (ca. 0,11 %) sind Evercookies, eine Sammlung verschiedener Cookies, die sich gegenseitig wiederherstellen, wenn eines davon gelöscht wird. Die Studie lässt sich bereits online einsehen.
Quelle: t3n.de
Autor: Walter Kraus
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