Manipulation ist doof, egal in welchem Bereich. Das erkannte Google bereits vor einigen Jahren und sagte Betreibern, die ihre Rankings durch dubiose Taktiken verbessern wollten, den Kampf an. Mit dem Launch von Google Penguin am 24. April 2012 setzte der Suchmaschinenkrösus ein wichtiges Zeichen gegen Webspam. Im Laufe der Jahre wurde Penguin vielfach aktualisiert und gehört seit 2016 sogar zum Kern-Suchalgorithmus mit Echtzeit-Updates. Wie aber funktioniert Penguin? Was erkennt der Algorithmus als Spam und was kann man bei Penguin-bedingten Ranking-Einbußen tun?
Kampf dem SEO-Spam
Jahrelang vollbrachten Webmaster mit allerlei zwielichtigen SEO-Taktiken einen gewaltigen Ranking-Sprung nach vorne, oft sogar auf die absoluten Spitzenplätze. Die User Experience gestaltete sich hingegen frustrierend. Anstatt die gewünschten Informationen zu erhalten, fand man sich auf irreführenden Seiten mit wenigen bis gar keinen Informationen wieder. Drei untergriffige Praktiken waren – und sind – Google ein besonderer Dorn im Auge:
- Keyword Stuffing:
Vor Einführung des Penguin-Algorithmus reichte der übermäßige Einsatz von Suchbegriffen sowie verwandten Begriffen oft aus, um hohe Platzierungen zu erreichen. Mit der Content-Qualität – heute ein wichtiger Ranking-Faktor – hat das jedoch herzlich wenig zu tun. - Link Schemes:
Gute, qualitativ hochwertige und organisch erzielte Backlinks sind ebenfalls wertvoll. Link Schemes beschreiben jedoch mehr als zweifelhafte Praktiken, wie Link-Kauf und -Verkauf, übermäßiger (spammiger) Link- und Backlink-Einsatz sowie automatisierte Link-Erzeugungs-Praktiken im Sinne groß angelegter, unorganischer Marketing-Kampagnen – sozusagen Keyword-Spam auf dem Verlinkungssektor. - Cloaking:
Die Site-Anzeige für User und Crawler – jene Suchmaschinen-Bots, die Websites für Rankings erfassen – kann sich grob unterscheiden. Durch Cloaking konnte Crawlern ein alternativer Site-Inhalt vorgegaukelt werden, beispielsweise durch hinter Bildern, Animationen und Videos versteckte bzw. farblich unkenntlich gemachte Texte, gerne mit relevanten Keywords angereichert. Somit sehen die Bots wesentlich mehr Inhalt, als für den eigentlichen Nutzer abrufbar ist – ein perfides Täuschungsmanöver.
Auswirkungen und Lösungsansätze
3 % aller deutschsprachigen und 3,1 % aller englischsprachigen Suchanfragen waren nach den ersten Penguin-Updates von Ranking-Einbußen betroffen. Genau diese Sanktionen trafen Betreiber, die gegen die Grundsätze des Qualitätsalgorithmus verstießen. So fielen zahlreiche Anbieter von der ersten Seite oder sogar den Top-3-Resultaten aus den Top 100. Schwere oder wiederholte Verstöße konnten (und können) sogar mit komplettem Ausschluss aus dem Suchindex geahndet werden. Wenn Sie von Penguin-bezogenen Einbußen oder Strafen betroffen sind, so sollten Sie die Google-Webmaster-Qualitätsrichtlinien, die Sie unter support.google.com finden, aufmerksam studieren und auf Ihre Site(s) anwenden. Konkret bedeutet das:
- Etwaiger SEO-Spam (oder jeglicher Spam) ist sofort zu entfernen.
- Vermeiden Sie täuschenden Content – der Inhalt sollte immer zur Überschrift, zum Title und zur Description passen.
- Schreiben Sie in erster Linie für Ihre User, nicht für Suchmaschinen. Qualität, Inhaltsdichte und Einzigartigkeit zählen zu den wichtigsten Kriterien.
- Halten Sie sich von Verzeichnissen, Linkaustauschprogrammen, automatisch generiertem Content, verborgenen und duplizierten Inhalten fern.
Content is king – und Qualität ist fest mit diesem Merksätzchen verbunden. Sagen Sie SEO- und Webspam den Kampf an, und setzen Sie stattdessen auf einzigartige, klare und lesenswerte Inhalte. Wer seine User nicht täuscht, dafür aber umfassend und spannend informiert, setzt einen wichtigen Schritt gen gute Rankings. Vertrauen Sie dem Pinguin!
Quelle: searchengineland.com
Autor: Walter Kraus
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