Wie funktioniert ein Providerwechsel?
Wie funktioniert ein Providerwechsel?
Beim Providerwechsel zieht die Domain von einem Anbieter (und ggf. Inhaber) zu einem anderen um. Während die Domain beim aktuellen Provider gekündigt wird, wird der Transfer beim neuen Provider durch einen ChProv-Auftrag, begleitet von einem Passwort zum Domaintransferauftrag (AuthInfo), in die Wege geleitet. Der Providerwechsel muss immer manuell vom eigenen, in der Registry-Datenbank hinterlegten Administrator bestätigt werden.
Die Domainübernahme
Hinter dem Providerwechsel, auch Domainübernahme oder Domaintransfer genannt, steckt der Umzug einer Domain von einem Anbieter zu einem anderen, d.h. Sie wechseln Provider und transferieren die Domain somit in die technische Obhut eines anderen Anbieters. Dafür sind in der Regel der neue Provider oder der Registrar (jene Person, auf welche die Domain registriert ist) verantwortlich. Ebenso können bestehende Domains den Eigentümer wechseln, z.B. wenn Sie jemandem eine Domain abkaufen und zugleich Ihren neuen Provider um die technische Übernahme bemühen.
Inhaberwechsel und/oder Domainwechsel?
Bevor der tatsächliche Domain- bzw. Providerwechsel vollzogen werden kann, muss zunächst die Inhaberfrage geklärt werden. Wenn Sie die zu übernehmende Domain bereits besitzen, reicht es in der Regel, diese bei Ihrem aktuellen Provider zu kündigen und gleichzeitig den neuen Provider bekanntzugeben, während Sie gleichzeitig einen ChProv-Auftrag zum Providerwechsel bei Ihrem neuen Provider hinterlegen. Sollte sich die betreffende Domain noch nicht in Ihrem Besitz befinden, so müssen Sie zunächst einen Inhaberwechsel in die Wege leiten. Meist hilft Ihnen Ihr neuer Provider dabei. Wenn sich zugleich auch der Registrar ändern soll, benötigen Sie die AuthInfo der betreffenden Domain. Die AuthInfo stellt der aktuelle Noch-Inhaber zur Verfügung, der diese Daten wiederum von seinem aktuellen Provider enthält. Die AuthInfo wird beim ChProv-Auftrag in der Regel mitgeliefert.
ChProv-Auftrag und AuthInfo
Wie funktioniert der Providerwechsel aber tatsächlich? Sobald die Inhaberfrage, falls notwendig, geklärt ist, kündigen Sie bei Ihrem alten Anbieter und senden dem neuen Provider, wie bereits erwähnt, einen ChProv-Auftrag. ChProv steht für „change provider“, zu Deutsch „wechsle Provider“, und bewirkt genau das, was der Name besagt. ChProv kann als beschleunigte Version des Vorgängers KK-Wechsel gesehen werden, weil hier in der Regel die AuthInfo gleich mitgeliefert wird. Bei dieser AuthInfo handelt es sich um ein Passwort, das einzig die zu übertragende Domain betrifft und nur für diesen einen Übertragungsauftrag gilt. Der alte Provider überprüft nun die Richtigkeit der Daten und kann somit den Domainwechsel in die Wege leiten.
Zeit für den Wechsel
Wie lange der Providerwechsel dauert, hängt vom Prüfvorgang sowie, im Falle eines Inhaberwechsels, vom alten, bisherigen Inhaber ab. Der aktuelle Registrar hat in der Regel fünf Tage Zeit, den Antrag zu beantworten. Stillschweigen gilt als Zustimmung. Danach müssen Sie bzw. Ihr Admin dem Wechsel zustimmen. Kommt keine Antwort, gilt das als Ablehnung. Heutzutage läuft der Providerwechsel, abgesehen von der Zustimmung bzw. Ablehnung von Ihrer Seite, weitestgehend vollautomatisch ab und ist binnen weniger Tage abgeschlossen. Ihre Domain sollte in diesem Übergangszeitraum weiterhin erreichbar sein, allerdings müssen Sie sämtliche Daten der alten Domain manuell auf die neue übertragen, weil diese ansonsten verloren gehen. Bitte beachten Sie ebenfalls, dass es aufgrund des DNS-Wechsels, der mit dem Domainumzug verbunden ist, unter Umständen bis zu zwei Tage dauern kann, bis Sie überall bei Ihrem neuen Provider „erreichbar“ sind.
Konfliktfälle und abweichende Verfahren
Providerwechsel ist nicht gleich Providerwechsel. Gelegentlich kann es zu Problemen und Konflikten kommen. Die in der Domain-Datenbank hinterlegten Informationen sind vielleicht veraltetet und/oder der eingetragene Administrator hat die Firma verlassen, was die Zustimmung zum Transfer erschwert. Achten Sie daher stets darauf, dass die Registry-Datenbank aktuell gehalten wird. Ebenso kann die Anzahl der benötigen Nameserver Konfliktpotential in sich bergen. Entsprechende Problemfälle regeln Sie am besten über Ihren neuen Provider, denn der alte Provider wird angesichts geringem Verdienst, beträchtlichem Nachbesserungsaufwand und, natürlich, Vertragsauflösung bestenfalls zögerlich reagieren. Erkundigen Sie sich ebenfalls vor dem Transfer, wie der Providerwechsel konkret funktioniert, denn manche Domainverwaltungsstellen (NIC), wie .ch oder .li, operieren mit abweichendem Prozedere.