SEO-Praktiken und SEO-Strategien gibt es wie Sand am Meer. Manche davon machen Sinn, andere wiederum verpulvern Zeit und Geld. Gerade für Laien ist es alles andere als einfach, die sprichwörtliche Spreu vom Weizen zu trennen. Reichweite, in Fachkreisen auch „Outreach“ genannt, ist ein besonders kompliziertes Unterfangen. Sicherlich ein wichtiger Faktor, ist nicht jede Website oder jeder Kontakt für Sie sinnvoll. Hier erfahren Sie, worauf zu achten ist, und warum Billiganbieter die falsche Wahl sein können.
Reichweite ist nicht gleich Reichweite
Sinn einer Outreach-Strategie ist das Erzielen einer größeren Reichweite Ihrer Website (d.h. mehr Klicks / mehr Kunden) durch das gezielte Kontaktieren Dritter. Das können Blogger, Newsseiten, Influencer, Social-Media-Persönlichkeiten oder, in höchst kritischen Fällen, Linklisten sein. Sollte Ihre SEO-Agentur auf solche Listenanbieter setzen, suchen Sie sich am besten gleich einen neuen Partner, denn diese Link-Sammler werden von Google abgestraft, was auf Sie wiederum negative Auswirkungen haben kann, z.B. Rückreihung in den Suchergebnissen.
Hier macht Outreach keinen Sinn
Jegliche Outreach-Taktik orientiert sich am Kunden, an dessen Geschäftsfeld und dessen Einfluss- oder Wirkungsbereich. Nehmen wir an, Sie unterhalten einen Küchendesign-Unternehmen, das im Umkreis von zwei bis drei Bezirken operiert. Lokale Werbung, Social-Media-Präsenz, Presseberichte in Bezirkszeitungen und Beiträge auf bezirksspezifischen Websites oder Blogs helfen Ihnen weiter. Sinnlos hingegen: überregionale Outreach-Kampagnen. Sicher macht es sich gut, wenn ein landesweiter Nischenblog über Sie berichtet. Die Schnittmenge der Blog-Leser mit potentiellen Kunden aus Ihrer Region ist allerdings nur sehr gering; ein guter Link alleine kurbelt Ihr Geschäft nicht an.
Weniger ist mehr
Eine seriöse SEO-Agentur arbeitet zunächst eine auf Ihre Anforderungen zugeschnittene Strategie aus und recherchiert mögliche Linkpartner sowie Influencer, die dem jeweiligen Kundenprofil entsprechen. Anstatt eine Reihe an potentiellen Postern mit Anfragen zu überhäufen, trennt der Experte im Vorfeld die Spreu vom Weizen und nimmt dabei auf Kundenwünsche Rücksicht. Mögliche Linkpartner:
- Blogger für Gastbeiträge oder Rezensionen Ihres Produkts
- Websites, die zur direkten Konkurrenz, aber nicht zu Ihnen verlinken
- potentielle Affiliates
- Websites mit überholten Inhalten und/oder Broken Links, die Sie ersetzen könnten
- Erwähnungen Ihrer Marke ohne Claim und/oder Verlinkung
Seien Sie skeptisch, wenn eine SEO-Agentur von Outreach als Allheilmittel preist. Eine gute und durchdachte SEO-Strategie umschließt mehrere Faktoren auf der eigenen Website, dem Social-Media-Auftritt und auf externen Quellen. Lassen Sie sich ebenso wenig zu sinnbefreiten Massenmailings überreden und scheuen Sie sich nicht davor, Ihre Branchenexpertise einzubringen. Reichweite kann ein wichtiger Faktor sein, ist aber längst nicht alles.
Quelle: SearchEngine Journal
Autor: Walter Kraus
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