Mal schnell was über Facebook rausschießen, einen Tweet absetzen und ein Foto durch den nächstbesten Instagram-Filter jagen, dazwischen ein wenig auf dem Smartphone rumklopfen und halblustige Buzzfeed-Artikel teilen – nach wie vor sehen sich Social-Media-Manager mit diesen sehr irrtümlichen, klischeehaften Annahmen konfrontiert. Dabei steckt hinter der Betreuung von Firmenauftritten in sozialen Medien wesentlich mehr, als man zunächst glaubt.
Kommunikation mit Strategie
Social-Media-Manager übernehmen im weitesten Sinne PR-Aktivitäten in sozialen Netzwerken und tragen die Unternehmenskommunikation zu professionell verwalteten Facebook-, Twitter- und Instagram-Konten sowie zu zahlreichen weiteren Plattformen nach außen. Welche tatsächlich zum Einsatz kommen, hängt in der Regel vom Unternehmensschwerpunkt und -auftreten sowie dessen Social-Media-Strategie ab. Strategie ist zugleich eines der wichtigsten Buzzwords für dieses Berufsfeld. Artikel und Postings wollen sorgfältig geplant und auf die intendierte Zielgruppe zugeschnitten werden, bevor man diese verfasst und abschickt. Im Idealfall etabliert sich der Social-Media-Manager als Schnittstelle zwischen Zielgruppe und Unternehmen mit Content, der Unternehmensvorgaben erfüllt und die Zielgruppe interessiert sowie zu einer Aktion animiert.
Arbeitsalltag eines Social-Media-Managers
Grundsätzlich lässt sich der Tätigkeitsbereich in sechs Großgruppen unterteilen:
- Social-Media-Strategie:
Bloß nicht blind losposten! Eine gute, ausgewogene Strategie sollte immer den Anfang machen. Kampagnen implementieren stets aktuelle Trends unter Berücksichtigung budgetärer und personeller Ressourcen. Der Redaktionsplan legt fest, was wann wie und wo gepostet wird. Ein möglichst regelmäßiger Rhythmus – nicht zu viel, nicht zu wenig, im Idealfall bestimmte Tage für bestimmte Social-Media-Betätigungsfelder – kann zur Kundenbindung beitragen. - Recherche:
Bevor maßgeschneiderter Content produziert und verteilt werden kann, muss dieser erst entsprechend recherchiert werden. Gute Social-Media-Manager sind in verschiedensten sozialen Medien unterwegs, vernetzen sich mit Influencern und Experten, und versuchen branchen- und zielgruppenrelevante Trends vorzeitig zu erkennen. - Content:
Gute Ideen werden nun ausgearbeitet, anhand eines Redaktionsplans arrangiert und schließlich in Textform gebracht. Dabei gilt stets: Zielgruppe/Follower vor Auftraggeber. Zwar sollte hinsichtlich Präsentation und Wording auf die Corporate Identity geachtet werden bei gleichzeitiger Berücksichtigung von SEO-Parametern, letztlich müssen die Inhalte aber auch zum Lesen und Teilen animieren. - Publizieren:
Je nach Content, Umfang, Strategie und Zielgruppe gibt es verschiedene Plattformen, die sich für Publikationen lohnen. Vom Unternehmensblog über Newsletter bis hin zu kurzen Tweets und Facebook-Posts, Instagram-Fotos/Videos und Snaps sind die Möglichkeiten grenzenlos. - Managementaktivitäten:
Social-Media-Manager kümmern sich aber nicht nur um neue Inhalte, sondern verwalten bzw. managen auch bestehenden Content sowie sämtliche Accounts und Marketing-Aktivitäten. Sie reagieren auf User-Feedback zu Blogbeiträgen, haben stets den Blick auf Fragen und Anregungen auf Facebook und Konsorten, und dienen als Schnittstelle zwischen verschiedenen Abteilungen innerhalb eines Unternehmens. Die gemeinsame Koordination von Social-Media-Werbeaktivitäten mit der Marketing-Abteilung kann ebenfalls in diesen Bereich fallen. - Monitoring und Reporting:
Jede Social-Media-Strategie sollte laufend überprüft, angepasst und verfeinert werden. Deswegen zählt Monitoring zu den wichtigen Aufgabenbereichen eines Social-Media-Managers. Durch entsprechende Tools und laufende Kontrollen wird das Feedback auf Beiträge – ob Klicks, Links, Likes oder Shares – ausgewertet und in Form von Reports für das Unternehmen aufbereitet. Erfolg und Misserfolg bestimmter Content-Ideen und Social-Media-Platzierungen geben Anhaltspunkte für künftige Aktivitäten.
Das sollte ein Social-Media-Manager mitbringen
Folgende Qualitäten sind für dieses Berufsfeld ausschlaggebend:
- Kontaktfreude on- und offline
- gute Kommunikationsfähigkeit in neuen und sozialen Medien
- Kreativität und Ideenreichtum
- Organisationsfähigkeit und Eigenständigkeit
- gut ausgeprägtes Sprachgefühl
- analytisches Denken
- Verständnis von und Begeisterung für Web- und Social-Media-Abläufe
- soziale Kompetenz im Umgang mit Usern
Gute Social-Media-Manager müssen eine Reihe an Qualitäten mitbringen und freuen sich auf eine erfüllende wie facettenreiche Tätigkeit, die täglich neue Erkenntnisse und Herausforderungen im Spannungsfeld zwischen Unternehmen und Zielgruppe verspricht. Gute Planung, umfassende Recherche- und Betreuungsarbeit sowie stetes Verfeinern der Social-Media-Strategie führen über kurz oder lang zum Erfolg.
Autor: Walter Kraus
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